Die IT Branche in der „Krise“ – Preisanpassungen zum 1. April 2023

Informationen und Hintergründe zu den Preissteigerungen

Lesedauer: 5 Minuten

Alles wird teurer. Nicht nur gefühlt entwertet sich unser Geld seit Monaten. Mit den jüngsten Zahlen des statistischen Bundesamtes ist klar, dass wir mitten in der Inflation stecken.

Leider interessiert das die in unserer Branche zumeist amerikanischen oder anderweitig internationalen Hersteller wenig. Im Gegenteil, was wir in den vergangenen zwei Jahren an Hersteller-Preiserhöhungen erlebt haben, das ist äußerst schwierig, dem langjährigen Kunden zu erklären. Zwei bis drei Preiserhöhungen innerhalb von nur zwölf Monaten sind keine Seltenheit. Im Bereich zugekaufter Software Lizenzen ist es besonders fatal. Denn ein Produktwechsel ist in aller Regel kaum möglich (ich denke gerade an Microsoft Office) oder zumindest keinesfalls so kurzfristig denkbar, wie die Ankündigung kommt. Die Hersteller wissen das. Und so mag denn auch die ein oder andere Preiserhöhung im zwei- bis dreistelligen Bereich dabei sein.

Der liebe Strom…

Weit in die Welt der IT brauchen wir da gar nicht schauen. Es genügt schon der vorsichtige Blick auf die eigene Stromrechnung. Energiekrise hin oder her, wie wir die knapp 100% Preiserhöhung bei uns im Rechenzentrum auf unsere Kunden umlegen sollen, ist mir ein Rätsel. Das funktioniert so nicht. Ich bin nur froh, dass wir vor Jahren bereits alle Server und Netzwerkkomponenten gegen möglichst energieeffiziente Modelle getauscht haben. Eigentlich aus Überzeugung der Umwelt zuliebe, aber jetzt zahlt es sich auch rein finanziell aus.

Keine Ware, lange Lieferzeiten

Dabei müssen wir uns am Ende sogar glücklich schätzen, wenn wir insbesondere bei Waren überhaupt beliefert werden. Keine Geräte, keine Verpackungen, keine Mitarbeiter im Werk wegen Quarantäne, Chipmangel, Exportbeschränkungen,… In der IT Branche kommt alles zusammen, was einem das Leben schwer machen kann.

Lieferzeiten von 150 Tagen für Netzwerkgeräte oder 60 Tage für Laptops waren bis dato ganz normal. Zumindest scheinen sich die Lieferketten mittlerweile zu normalisieren.

Wieso erst jetzt?

Bisher haben wir die Mehrkosten getragen. Da ist aber das Ende der Fahnenstange leider so langsam erreicht. Es ist mittlerweile offensichtlich, dass wir nicht mehr von einem nur kurzzeitig andauernden Effekt sprechen. Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass Corona, Krieg in der Ukraine, Umwelt- und Energiekrise plötzlich verschwinden sollten, die heute erzielten Preise werden Hersteller und Lieferanten nicht wieder senken. Wieso sollten sie, die Nachfrage ist größer denn je und kann ja sogar beim aktuell hohen Preisniveau nicht gestillt werden.

Wir möchten diese zwangsläufige Preiserhöhung so fair und transparent wie nur irgendwie möglich gestalten.

Unser Stundensatz bleibt deshalb genauso unverändert wie die Preise für unsere eigenen Leistungen. Insbesondere die Kosten für unsere allseits beliebte Basiswartung bleiben wie auch jene für unser Full Service Angebot unberührt.

Gestiegene Lizenzkosten und Gerätekosten jedoch werden wir künftig an unsere Kunden weitergeben. Anders können wir diese Leistungen sonst nicht mehr anbieten. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.

Was bedeutet das nun konkret? Die wichtigsten Anpassungen mit Hintergründen finden Sie hier zusammen gefasst:

Die neuen Preise & Konditionen

Wir haben uns entschieden die Preise prozentual zu Ihren aktuellen Konditionen anzupassen:

  • Backup & Storage im Rechenzentrum +20%
    • Betriebskosten (Strom)
  • Veeam (Backup & Replication sowie Backup für Office 365) +11%
  • E-Mail Archivierung +15%
    • Gestiegene Einkaufspreise 10%
    • Anteilige Betriebskosten (Strom) 5%
  • Anti-Spam und E-Mail Schutz +11%
    • Gestiegene Einkaufspreise
  • Hosting (Web oder virtuelle Maschinen) +10%
    • Betriebskosten (Strom)
  • FortiGate Firewall +16%
    • Unsere monatlichen Preise sind seit mehreren Jahren stabil
    • Hersteller erhöht die Preise zwei bis drei Mal im Jahr
    • Listenpreise in USD (Wechselkurs)
    • Mehrwert durch neue FortiAnalyzer Security Subscriptions

Anpassungen an der Abrechnung erfolgt in folgenden Bereichen:

  • Sonderpreise und Rabatte werden neu kalkuliert
    • Bisher großzügig kalkulierte Nachlässe müssen wir verantwortungvoll anpassen
  • Transparente Abrechnung der E-Mail Archive
    • Bisher erfolgt die Abrechnung pro Mailadresse/Mailbox
    • Neu: Nach Anzahl der Einzelarchive
      • Entspricht den Bedingungen anhand derer wir die Lizenzen selbst einkaufen müssen

Wir sind nicht allein!

Microsoft erhöht die Preise im Euroraum ab 1. April 2023 pauschal um durchschnittlich 11%, siehe https://azure.microsoft.com/en-us/blog/microsoft-cost-management-updates-january-2023/

ProduktnameHinweiseMonatsabo (netto)Link zur Microsoft Webseite
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Microsoft 365 Business Standard50GB Postfach, inkl. Office Paket13,80€https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/business/microsoft-365-business-standard?market=de
Microsoft 365 Apps for BusinessNur Office Paket11,60€https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/business/microsoft-365-apps-for-business?market=de
Microsoft Office 365 E150GB Postfach, kein Office Paket11,20€https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/enterprise/office-365-e1?market=de
Microsoft Office 365 E3100GB Postfach, inkl. Office Paket,
Terminal-Server geeignet
29,90€https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/enterprise/office-365-e3?market=de
Microsoft Teams Phone StandardNutzung Teams mit NFON8,99€
Auszug der aktuellen ITK Preise für Microsoft Produkte, gültig ab 1.4.2023

Preisanpassung von NFON zum 1. Januar 2023 um 12,5% für eine Nebenstelle.

Hetzner https://docs.hetzner.com/de/general/others/price-adjustment/

uvm.