Neue Service-Konditionen ab 1.2.2020

Lesedauer: 28 Minuten

Seit 2011 sind unsere Preise stabil. Das schafft nicht einmal die Deutsche Post.

Für unsere Full Service Vertragskunden soll das so bleiben. Die einzige Neuerung ist, dass wir künftig Arbeiten an Branchensoftware konsequent vom Full Service Angebot ausnehmen.

Alle anderen Kunden, die nach Aufwand abgerechnet werden oder noch über ein altes Stundenkontingent verfügen, beachten bitte unsere ab 1. Februar 2020 gültige Preisliste. Um künftig weiterhin von uns betreut zu werden, setzen wir mindestens das Basis-Wartungspaket voraus. Endbenutzersupport auf Zuruf (ohne Wartungspaket) können wir künftig leider nicht mehr gewährleisten.

Wir vereinheitlichen außerdem unseren Rechnungslauf, sodass Dauerleistungen für alle Kunden jeweils am Monatsanfang in Rechnung gestellt werden. Zahlungen sind künftig ausnahmslos per SEPA Firmenmandat möglich. Falls uns noch kein SEPA Mandat vorliegt, senden Sie uns dieses bitte bis 30.12.2019 zurück.

Wieso wir uns zu diesem Schritt entschlossen haben möchte ich Ihnen hier ausführlich erläutern. Wir haben uns sehr lange mit dem Thema auseinandergesetzt und berufen uns nicht auf Standardfloskeln wie „überall gestiegene Kosten“. Der Schritt dahingehend, nur noch Vertragskunden zu betreuen und teilweise auch die Preise anheben zu müssen, hat vielfältige Gründe und ist wohlüberlegt.

Support nur durch Profis

In den vergangenen drei Jahren haben wir viele Anläufe mit neuen Mitarbeitern gestartet. Wir haben junge Quereinsteiger ebenso aufgebaut wie ausgelernte IT Techniker beschäftigt. Das, was wir als kleines Unternehmen zuletzt an Gehältern gezahlt haben, überstieg den Branchendurchschnitt. Daran ist es nicht gescheitert.

Dem hohen Anspruch an unsere eigene Arbeitsqualität gerecht zu werden scheint wohl aber schwierig zu sein. Wir sehen uns als Premium IT Betreuer. Weniger zuverlässige und weniger kompetente EDV Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Das sind aber nicht wir. Wir bleiben unserem Anspruch treu.

Weil wir kaum geeignetes Personal finden läuft es darauf hinaus, dass praktisch alle Arbeiten an Kundensystemen durch erfahrenes Personal durchgeführt werden. Wo andere Unternehmen unterscheiden können in Stundensätze von Lehrlingen im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr, oder in „First Level Support“ bis hin zu „Senior Consultant“ oder gar „Partner Consultant Stunden“, ist es bei uns nur ein einziger Stundensatz. Nämlich der von IT Fachleuten, die ihren Job seit 25 Jahren erfolgreich machen.

Wir haben viele Alternativen versucht. Schlussendlich haben wir für uns festgestellt: Der Kunde hat mehr davon, wenn Supportmitarbeiter Probleme gleich beim ersten Anlauf in vergleichsweise geringer Zeit lösen. Selbst, wenn erfahrene Mitarbeiter nun einmal mehr kosten als ein Lehrling, in der Gesamtbetrachtung ist es für den Kunden am Ende trotzdem nicht unbedingt teurer.

Unverändertes Full Service Paket

Bereits im Jahr 2006 habe ich die ersten Full Service Verträge mit Kunden geschlossen. Seitdem hat sich unser Full Service Angebot nicht verändert. Wir sind und bleiben erster Ansprechpartner für alle Fragen, die mit IT und EDV zu tun haben. Wir kümmern uns auch weiterhin zu gleichbleibenden Konditionen um Ihre Technik.

Einzige Ausnahme: Branchenlösungen

Die einzige Ausnahme, die wir künftig konsequent umsetzen müssen, ist die Betreuung von Branchensoftware.

Nicht ohne Grund bietet jeder Hersteller von Branchenlösungen generell allen seinen Kunden Wartungsverträge an. Nur der Hersteller selbst kennt die Tücken seiner Software und nur der Hersteller selbst kann diese zuverlässig betreuen.

Rückblickend betrachtet war es vielleicht ein Fehler, dass wir nur all zu oft auch Branchenlösungen ohne gesonderte Berechnung betreut haben. Wir haben das bisher als Service am Kunden gesehen. Wir reagieren erfahrungsgemäß wesentlich schneller, als es die „großen“ Anbieter tun.

Die letzten Jahre haben aber leider gezeigt, dass Software immer schlechter programmiert wird. So wird es für uns zunehmend schwieriger, Branchenlösungen umfassend zu betreuen. Wie gesagt, wirklich kompentent kann das – wenn überhaupt – nur der Hersteller selbst.

Der Zeitaufwand, den wir in Arbeiten an Branchenlösungen stecken, hat in den vergangenen zwei bis drei Jahren leider extrem zugenommen.

Zudem ist dies ein für uns nicht planbarer Aufwand. Solche Arbeitszeiten lassen sich kaum kalkulieren. Betriebswirtschaftlich darstellbar wäre so ein erweiterer Service nur dann, wenn wir alle Eventualitäten einkalkulieren und unser Full Service Angebot dementsprechend teurer anbieten würden. Das wäre aber unfair gegenüber jenen Kunden, die professionelle Branchenlösungen einsetzen und entsprechende Supportverträge mit den jeweiligen Herstellern abschließen.

Praxisbeispiel:

Wir betreuen viele Anwälte, die zur Nutzung des sogenannten beA Postfachs rechtlich verpflichtet sind. Wer unseren Blog verfolgt weiß, dass kein Monat vergeht, in dem wir nicht ständig Fehler der schlechten beA Anwendung beim Kunden lösen müssten. Die Häufigkeit und gleichwohl die zeitliche Brisanz, solche Probleme zu beheben, sind sehr hoch. Aber eben nur für Kunden, die auf eigenen Wunsch hin die kostenlose beA Webanwendung nutzen. Alle anderen Kunden, die eine (kostenpflichtige) Kanzleisoftware einsetzen, haben dieses Problem überhaupt nicht. Denn da kümmert sich ja der Anbieter der Kanzleisoftware darum.

Wir finden es wäre unfair, die immer weiter ansteigenden Kosten für solche Arbeiten bei einzelnen Kunden auf alle Full Service Kunden umzulegen. Aus diesem Grund sehen wir als einzigen Ausweg, Arbeiten an solchen Branchenlösungen künftig gesondert abzurechnen.

Das ist nur fair und so können wir unser Full Service Paket auch weiterhin dauerhaft zu denselben Konditionen anbieten wie Sie es seit Jahren gewohnt sind.

Unveränderte Stundenkontingente

Seit eh und je bieten wir unseren Stammkunden an, vergünstigte Stundenkontingente zu kaufen. Ab mindestens fünf Stunden monatlich bieten wir diese, je nach Umfang und Aufgabenschwerpunkt, sehr stark ermäßigt an.

Wir sind eine kleine Firma, die mit nur vier festen Mitarbeitern auskommt. Für Projektumsetzungen arbeiten wir seit über zehn Jahren mit immer denselben externen Partnern zusammen, auf die wir vertrauen können.

Nichtsdestotrotz werden Kerngeschäft und „daily business“ zu 100% durch unser Stammteam umgesetzt und das funktioniert sehr gut, wenn man Arbeiten planen kann und regelmäßige Wartungen durchführt. Regelmäßig bedeutet ohne Rücksprache mit dem Kunden dann, wenn wir es für sinnvoll halten, und nicht erst, wenns brennt.

Für Kunden, die jedoch nur anrufen wenn dringend etwas zu tun ist und sie selbst nicht weiter kommen – meist wenn es eigentlich schon zu spät ist – müssen wir jedoch immer wieder alles stehen und liegen lassen und die liegen gebliebene Arbeit abends oder am Wochenende nachholen.

Ganz vermeiden lassen wird sich das in unserem Beruf natürlich nie. Aber wir finden es nur fair, wenn dieser unplanbare Mehraufwand und meist auch echter Stress außerhalb der Bürozeiten entsprechend vergütet wird. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, unseren regulären Stundensatz für außerplanmäßigen „Ad hoc Support“ in der Tat gravierend zu erhöhen.

Tatsächlich liegt unser regulärer Stundensatz jetzt dann auf dem Niveau unserer Mitbewerber. Nur mit dem Unterschied, dass wir weiterhin wesentlich kompetenter, schneller und zuverlässiger sind. Insofern glauben wir auch beim jetzigen Kostenschlüssel, dass alles im grünen Bereich liegt.

Anpassung der Basis-Wartungspakete

Kunden, die sich unser Full Service Angebot nicht leisten wollen oder können, bieten wir seit vielen Jahren unverändert unser Basis-Wartungspaket an.

Dies gilt sowohl für Rechner („Basis-Wartungspaket“) als auch für mobile Endgeräte wie z. B. iPhones („Mobile Device Management, MDM“).

Sinn und Zweck dieses Angebots

Durch dieses Servicepaket werden die wichtigsten IT Themen abgedeckt, die ohne Ausnahme jedes Unternehmen betreffen.

Wir kümmern uns beispielsweise um die Bewertung und Installation von Updates. Ebenso enthalten ist ein Virenscanner, der die Rechner gegen Schadsoftware absichert. Auch regelmäßig erstellte Reports sind enthalten, mit denen unter anderem die Regelungen aus der Datenschutzgrundverordnung durch den Kunden überprüft und deren Einhaltung wirksam durchgesetzt werden können.

Für uns als professionellem IT Anbieter ist dies auch die Grundvoraussetzung, um dem Kunden die Leistung zu geben, zu der wir uns verpflichtet fühlen.

Als beratendes Unternehmen sehen wir es insbesondere als unsere Pflicht an, beim Kunden für IT Sicherheit zu sorgen. Das können wir aber eben nur machen, wenn wir technisch sicherstellen können, dass alle Schutzmechanismen funktioneren. Und ja, selbstverständlich entstehen dadurch Kosten, die der Kunde zu tragen hat.

Kostensteigerungen bei Managementsystemen

Wir arbeiten heute mit sehr vielen innovativen Lösungen der IT Automation. Das bedeutet, dass viele Dinge automatisch ablaufen. Vor allem Warnmeldungen zu nicht aktuellen Virenscannern, veralteten Windows Versionen, fehlenden Sicherheitsupdates oder auch wegen Speichermangel fehlgeschlagenen Updates werden bei uns mittlerweile vollautomatisch verarbeitet. Das erhöht die Zuverlässigkeit ungemein und spart in letzter Instanz Arbeitszeit durch Menschen.

Die Kehrseite ist, dass jede eingesetzte Software Geld kostet. So sind unsere Bezugspreise alleine für die im Basis-Wartungspaket eingesetzten Produkte seit Einführung um mehr als 220% gestiegen. Der Dollarkurs der vergangenen Jahre spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

Der Preis für unser Basis-Wartungspaket ist aber immer gleich geblieben und so sehen wir uns heute der Situation konfroniert, dass sich dieses Angebot für uns nur noch mit einer entsprechenden Preiserhöhung darstellen lässt.

Mehraufwand durch kurze Update-Zyklen

Ein wesentlicher weiterer Faktor für die Preisanpassung ist der ganz erheblich gestiegende Zeitaufwand für Bewertung, Vorabprüfung auf unseren Testrechnern, Freigabe, Installation und Kontrolle von Softwareupdates auf den Rechnern unserer Kunden.

Ich sage damit nicht, dass „früher alles besser“ war. Es ist aber Fakt, dass man vor einigen Jahren noch mit Lebenszyklen von zehn Jahren rechnen konnte. Einen mit Windows 7 installierten Rechner hat man üblicherweise einmal gekauft und konnte damit dann bis zu zehn Jahre ruhigen Gewissens arbeiten. Auch ein älteres Office-Programm konnten Sie zehn Jahre lang nutzen, bis wir dann irgendwann wirklich mal ein aufwändiges Upgrade durchführen mussten.

Heute sieht das anders aus. Microsoft zum Beispiel gewährt grundsätzlich nur noch sechs Monate. Von Windows 10 kommt jedes halbe Jahr eine komplett neue Version raus, die zwar im Idealfall für den Kunden optisch gleich aussieht, aber technisch gesehen für uns eine komplette Neuinstallation inklusive Datenübernahme ist. Alle anderen Softwarehersteller schließen sich dieser Vorgehensweise nach und nach an.

Der damit verbundene Aufwand ist auf unserer Seite so unglaublich gestiegen, dass es für uns einfach keinen Sinn mehr machen würde, all diese Arbeiten weiterhin zu den bekannten Konditionen anzubieten.

Mehraufwand durch schlecht programmierte Software

Keine Software ist fehlerfrei. Das war schon immer so, deshalb gibt es Softwareupdates und die Installation dieser Patches ist von unserem Basis-Wartungspaket abgedeckt.

Jedes Update wird vor der Installation durch uns im individuellen Kundenfall geprüft, um Unverträglichkeiten mit der Software des Kunden auszuschließen. Jedes Update wird vor der Installation beim Kunden auf Testrechnern von uns ausprobiert, weil nur all zu oft komplette Systemabstürze wegen schlechter Programmierung der Updates die Folge sind. All dies ist Arbeitszeit, die bezahlt werden möchte.

Praxisbeispiel 1:

Wenn Sie glauben, Sie hätten nicht viele Programme auf Ihrem Rechner, die aktualisiert werden müssen, nenne ich nur ein Beispiel. Für den bekannten Browser Firefox gab es dieses Jahr bereits unglaubliche 32 Updates. Sechs weitere sind bereits heute geplant.

Daneben haben die meisten Benutzer auch Google Chrome installiert, mit ähnlichen vielen Updates.

Den Internet Explorer und Microsofts neuen Edge Browser bekommt man nicht vom Rechner weg, auch wenn man das gerne hätte, also sind wir dann bei über 100 Browserupdates pro Jahr auf jedem von uns betreuten Rechner. Das ist mit unseren bisherigen Pauschalpreisen nicht mehr umsetzbar.

Praxisbeispiel zu unserer Pauschalleistung „Basis-Wartungspaket“

Praxisbeispiel 2:

Nicht einmal auf so vermeintlich einfache Dinge wie eine neue iPhone Software können wir uns heute noch verlassen. Zu der am 19. September veröffentlichten Version 13 wurden schon wenige Stunden nach der Veröffentlichung massive Softwarefehler bekannt. Wie es das jemals durch die Apple Qualitätssicherung geschafft hat bleibt ein Rätsel.

Binnen weniger Tage gab es ein Update 13.1, das die Fehler beheben sollte. Dieses hatte aber eine neue Sicherheitslücke, durch die Angreifer Vollzugriff auf das iPhone erhalten konnten. Es folgten 13.1.1 am 27.9., dann 13.1.2 am 30.9. und 13.1.3 am 15.10. Letzteres zerstörte die Hardware des iPhone 11. Also folgten die unfertigen neueren Versionen 13.2 am 28.10., 13.2.1 am 30.10., 13.3.2 am 7.11, 13.2.3 am 18.11. Und nun haben wir die vierte Beta-Version 13.3 vom 5.12.2019.

Möglichkeit der kontrollierten Remote-Installation: nicht vorhanden.

Besserung ist nicht in Sicht. Die Qualität der Softwareentwicklung ist durch und durch schlecht.

Praxisbeispiel zu unserer Pauschalleistung „Mobile Device Management (MDM)“

Betreuung künftig nur noch mit Wartungsvereinbarung

Historisch bedingt betreuen wir noch einige Kunden, die über gar keine Wartungsvereinbarung verfügen und uns nur anrufen, wenn sie ein Problem haben.

Ab 1.2.2020, so haben wir uns dazu entschlossen, setzen wir für die Betreuung durch uns mindestens das Basis-Wartungspaket voraus.

An dieser Entscheidung hatte ich persönlich lange zu kämpfen. Wir zwängen damit gewissermaßen willigen Kunden auf, einen Vertrag mit monatlichen Kosten bei uns abzuschließen. Das ist eigentlich so gar nicht meine Art, bieten wir unseren Kunden doch ganz im Gegenteil seit jeher alle Wartungsvereinbarungen auf freiwilliger Basis ganz ohne jede Mindestvertragslaufzeit und jederzeit kündbar an.

Zum Monatsende kündbar sind weiterhin alle Vereinbarungen. Der Kunde soll nur von uns betreut werden solange er mit unserer Leistung zufrieden ist.

Wir können aber unserem Beratungsauftrag insbesondere hinsichtlich der immer größer werdenen Gefahr durch Schadsoftware, Viren und Verschlüsselungstrojaner nicht mehr anders nachkommen.

Praxisbeispiel:

Natürlich könnte man nun annehmen, dass der Kunde ja selbst in der Verantwortung ist, wenn er ein Wartungsangebot ablehnt.

Rechtlich ist das aber eher fragwürdig. Selbst eine Haftungsausschlusserklärung durch den Kunden wäre wohl anfechtbar, denn der Kunde ist kein IT Fachmann und so müssten wir ihn darüber aufklären, dass er die Sachlage nicht richtig einschätzen kann. Das aber würde ja dem Haftungsausschluss widersprechen denn der Kunde möchte es ja eben genau selbst beurteilen. Und damit beisst sich die Katze in den Schwanz, wie man so treffend sagt.

Auch in der praktischen Umsetzung erschwert der Verzicht auf jede Dokumentation und IT Managementsysteme auf unserer Seite die Betreuung von Kunden. Wenn wir keinen dauerhaften Wartungszugriff haben, keine Ahnung haben welche Software installiert ist und wann zuletzt Updates installiert wurden usw., dann gestaltet sich der Support schwierig und zeitaufwändig. Man fängt für die kleinsten Fehler immer wieder bei Null an und stellt immer eine Vielzahl an „Problemchen“ fest, die eigentlich behoben werden müssten aber gar nicht beauftragt wurden.

Wenn man sich vor Augen führt, wie viel Zeit wir jede Woche alleine damit verbringen Kunden zu erklären, wie sie einen TeamViewer starten damit wir überhaupt in die Lage versetzt werden zu helfen – bis wir also überhaupt mit der eigentlichen Arbeit beginnen können – das ist schlicht und ergreifend unrentabel.

Das ist keine professionelle Arbeitsweise und entspricht nicht unserem Anspruch. Wie ich eingangs sagte, wir sind ein Premium IT Dienstleister der weiß was er tut und hält was er verspricht. Billige Anbieter, bei denen Sie anrufen können immer nur dann wenns brennt, gibt es genügend.

Genau deshalb setzen wir künftig mindestens das Basis-Wartungspaket voraus, wenn Sie von uns betreut werden möchten.

Weitere allgemeine Gründe für Preiserhöhungen

Wir sehen uns nach wie vor als der erste Ansprechpartner unserer Kunden. Ob wir nun tatsächlich direkt helfen können, ob wir professionelle Tools nutzen um Aufgaben zu automatisieren und damit Zeit – also indirekt Kosten – zu sparen oder ob wir spezialisierte Partner beauftragen, die in unserem Namen fachkompetent arbeiten und von uns lediglich begleitet werden. Der Kunde wendet sich erfahrungsgemäß in allen Fragen an uns.

Es gibt aber praktisch keinen Dienstleister, keine Software und keinen von uns genutzten Dienst, der in den vergangenen zehn Jahren nicht mindestens einmal die Preise drastisch erhöht hätte.

Diese Kostensteigerungen haben wir bisher selbst getragen. Das können wir nicht mehr.

Bis zu diesem Schritt der Preiserhöhung war es ein sehr langer Weg. Das Schreiben, das alle unsere Kunden in den kommenden Tagen erhalten werden, habe ich in der ersten Fassung bereits im Juni 2019 aufgesetzt. Seitdem arbeite ich daran. Dem voraus ging einerseits, dass wir mit unserem Basiswartungspaket seit Januar 2019 nicht mehr kostendeckend arbeiten. Anderseits gab es aber schon die ersten Überlegungen Anfang 2018, dazu im persönlichen Kommentar ganz am Ende noch ein paar sehr persönliche Worte.

Zwischenzeitlich sind nun so viele Faktoren dazu gekommen, dass es auch in der Mischkalkulation nicht mehr umsetzbar ist wie bisher.

Die drei wichtigsten, generellen Faktoren möchte ich hier jeweils nur kurz anführen.

Kostensteigerungen bei Zulieferern

Wir arbeiten auch im Tagesgeschäft für spezielle Themen mit Fachfirmen zusammen. Nehmen wir als Beispiel die DATEV Software. Bei vielen Kunden haben wir es bisher so gehandhabt, dass wir die Arbeiten an DATEV Systemen durch DATEV-Spezialisten haben durchführen lassen. Abgerechnet wurde das über unseren normalen Stundensatz. Bei Full Service Kunden wurde es manchmal auch in die Mischkalkulation einbezogen, sofern der Auftrag groß genug war.

Die Vereinbarungen, die wir vor vielen Jahren mit unseren Partnern geschlossen haben, sind mittlerweile überholt.

Es gibt auf dem Markt keine professionellen Partner mehr, die für unsere Stundensätze arbeiten. Weder für die im Full Service kalkulierten Stundensätze, noch für unseren bisher regulären Satz und erst Recht nicht für das, was wir bei Stundenkontingenten mit unseren eigenen Kunden vereinbart haben.

In anderen Bereichen gilt das gleichermaßen. Einen vernünftigen Webdesigner bekommen Sie heute nicht einmal ansatzweise zu unseren Stundensätzen.

Selbst, wenn wir „ganz normalen“ IT-Service zukaufen, ist es so. Von Arbeiten an Cisco Geräten ganz zu schweigen, diese kaufe ich für 185,- € netto pro Stunde ein und das ist, verglichen mit Marktpreisen, sogar noch richtig günstig.

Egal, wie wir hier eine Mischkalkulation aufsetzen würden, die Rechnung kann nicht mehr aufgehen.

Das ist ein ganz wesentlicher Grund dafür, dass wir unsere eigenen Servicekonditionen zum Jahreswechsel anpassen müssen und auch im Full Service Paket künftig strikt darauf achten werden, keine Branchensoftware mehr im Full Service zu betreuen.

Es ist uns bewusst, dass wir viele Dinge über die Jahre bei Kunden durchgeführt haben, obwohl dies nicht so vereinbart war. Bei manchen Kunden war es möglicherweise sogar Bestandteil etwaiger Absprachen. Aus den genannten Gründen ist uns das künftig auch bei davon betroffenen Kunden ausdrücklich nicht mehr möglich. Bitte beachten Sie dies bei Ihrer Planung.

Ständige Erneuerung des Rechenzentrums

Wir betreiben unsere komplette „kritische“ Infrastruktur selbst. Wir haben uns seinerzeit mit unserem Partner IGN zusammengeschlossen und sind dadurch in der Lage, Systeme in unserem Rechenzentrum bis direkt an den Internet-Backbone selbst zu konzipieren, zu 100% eigene gekaufte Hardware einzusetzen und auch selbst zu administrieren.

Wir haben keine Leih- oder Mietgeräte im Rechenzentrum. Alles ist unser Eigentum. Das versetzt uns in die ausgesprochen ungewöhnliche Lage, sowohl für extrem hohe Datensicherheit und Verfügbarkeit zu sorgen als auch zu garantieren, dass keine veralteten Geräte eingesetzt werden.

Leider wird nicht alles immer günstiger, wie man nur all zu oft denken mag. Die Kosten für Hardware aus den Bereichen skalierbarer Hochleistungsserver und Netzwerkinfrastruktur unterliegen ganz eigenen Regeln.

Ich kann mich noch gut an unseren ersten Oracle Storageserver im Rechenzentrum erinnern. Unsere Erstausstattung inklusive redundanten Firewalls und Switches lag damals bei 21.221,84 € netto. Aus heutiger Sicht kaum zu glauben, denn das aktuelle Oracle Servermodell liegt heute laut Preisliste vom 2.12.2019 bei schlappen 37.000,- USD 1)https://www.oracle.com/assets/exadata-pricelist-070598.pdf. Und da ist noch nichts an Netzwerktechnik dabei…

Zudem haben wir die Verfügbarkeit der Systeme im Rechenzentrum erheblich verbessert. Wir betreiben heute sämtliche unserer „As a Service“ Lösungen im Rechenzentrum auf sogenannten Clustern aus mehreren Servern. Ein einzelnes Stück Hardware ist für den Verbund irrelevant. Wartungsarbeiten können dadurch im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Sogar im Fall des vollständigen Ausfalls eines gesamten Servers laufen alle Systeme weiter.

Wir reden hier nicht von dem, was man landläufig so kennt. Also nicht von sogenannten RAID Systemen oder Festplattenspiegelung, was manch anderer IT Dienstleister sogar dreist als angebliche Datensicherung vermarktet. Nein, Sie könnten einen kompletten Server aus dem Schrank ziehen und auf den Boden schmeißen. Andere Server im Schrank führen automatisch alle Arbeiten weiterhin aus und es kommt zu keinem Ausfall.

Technisch ist das machbar. Aber man benötigt unfassbar viele Ressourcen, weil natürlich alles doppelt und dreifach ausgelegt sein muss. Außerdem darf man die Lizenzkosten nicht vergessen, die ganz erheblich höher ausfallen sobald man sogenannte HA-Szenarien umsetzt („high availabilty“). Von den Stromkosten ganz zu schweigen.

Wir halten das trotzem für den einzig richtigen Weg, um konsequent an immer besseren Systemen für unsere Kunden zu arbeiten und stetig die angebotenen Leistungen zu verbessern.

Auch an dieser Stelle erlaube ich mir die Spitze: Billiganbieter gibt es wie Sand am Meer. Wenn Sie einen Mietserver im Rechenzentrum für 30,- € im Monat suchen sind Sie bei uns einfach an der falschen Adresse. Wir bieten Qualität, Zuverlässigkeit, Leistung und guten Service, der bezahlt werden will.

Ökologisch vertretbare Lösungen

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Die IT Branche ist ganz schlimm. Ich habe dazu schon viele Artikel veröffentlicht, weil es mir eine Herzensangelegenheit ist nicht dem schlechten Vorbild aller großer Wettbewerber zu folgen.

Wenn Sie hier ein gesteigertes Interesse verspüren zu lesen, was wir alles machen, dann möchte ich Ihnen meinen folgenden Beitrag aus dem diesen Jahres wärmstens empfehlen: https://www.itk-security.de/thema-des-tages-fridays-for-future/

Nur kurz stichpunktartig aufführen möchte ich ein paar Themen daraus:

  • Rechenzentrum mit Brunnenkühlung
  • M/Ökostrom
  • Schaltbare Stromkreisläufe
  • Schonen von Rohstoffen
  • Lebensmittelversorgung
  • Papierloses Büro
  • Fossile Brennstoffe
  • Solaranlage für Bürostrom
  • Elektro-Poolfahrzeuge
  • Dienstfahrräder „Brompton“
  • zusätzlich echte CO2 Kompensation (50.000 kg in 2019)

All das halten wir für richtig und stehen dazu.

Natürlich werden diese Maßnahmen schlussendlich vom Kunden finanziert. Denn am Ende des Tages sind wir trotz allem ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen.

Wir sind überzeugt, dass sich wirtschaftliches Handeln und Umweltschutz eben nicht ausschließen müssen. Und auch in dem Punkt sind wir dann so überzeugt zu behaupten, es muss ja niemand unsere Leistungen in Anspruch nehmen. Wer aber mit uns zusammen arbeitet, der kann guten Gewissens sagen er arbeitet mit einem Partner, der nicht nur umweltbewusst arbeitet sondern Umweltschutz aktiv fördert.

Übrigens ein Grund dafür, dass Umweltschutzorganisationen von uns gefördert werden und deutlich weniger zahlen als „normale“ Wirtschaftsentitäten.

Vereinheitlichung der Abrechung

Unsere Stammkunden werden bereits in den vergangenen Monaten festgestellt haben, dass sich einiges an unserem Rechnungsformat geändert hat.

In der Regel erhalten Sie jetzt nur noch eine einzige monatliche Rechnung, in der nach Themengebieten untergliedert alle gebuchten Leistungen aufgeführt werden. Das macht nicht nur die Rechnungskontrolle durch den Kunden wesentlich leichter, sondern erlaubt uns auch viele Rechnungspositionen automatisiert anhand einheitlicher Benutzer- und Rechnerzahlen zu buchen. Ebenfalls bereits umgestellt haben wir auf elektronischen Rechnungsversand, was Laufzeiten und Kosten spart sowie die Umwelt schont. In der signierten E-Mail zum Rechnungsversand finden Sie schon heute direkt im E-Mail Text Informationen zu Gesamtsumme, Zahlungsart und Frist.

Leider haben all diese Maßnahmen nicht dazu geführt, dass sich der buchhalterische Aufwand auf unserer Seite auf ein akzeptables Niveau reduziert hat. An der Stelle sehe ich das vielleicht etwas zu hart, aber ich möchte nicht monatlich vier ganze Arbeitstage für die Zeit unserer Buchhalterin nur für Rechnungslauf und Mahnläufe einrechnen müssen.

Aus unserem Hause gibt es immer gleiche Dauerleistungen oder Abrechnungen gemäß Auftrag. Wir rechnen nie mehr ab als angeboten. Es gibt keinen legitimen Grund dafür, dass manche Kunden angeblich mehrere Wochen benötigen, um Rechnungen zur Zahlung freizugeben.

Es gibt eine wenige vorbildliche Ausnahmen von Kunden, die immer pünktlich – und mit richtigem Betrag – überweisen. Diese sind dann sogar oft überpünktlich und zahlen innerhalb von ein bis zwei Tagen. Die Zahl dieser Kunden kann ich aber an einer Hand abzählen und diese wissen auch, dass sie gemeint sind, wenn sie diese Zeilen lesen. Ein ganz großes Danke an der Stelle!

Der Großteil der Kunden zahlt jedoch grundsätzlich nicht innerhalb des vereinbarten Zahlungsziels. Manche Kunden muss ich sogar immer wieder anmahnen, teilweise mehrfach.

Um das künftig besser handhaben zu können werden wir ab 1.2.2020 alle Dauerabrechnungen einheitlich am Monatsanfang stellen. Falls Sie also bisher zum Ende des Monats oder am Anfang des Folgemonats erst Ihre Abrechnung erhalten haben, wird dies zum Jahreswechsel umgestellt.

Außerdem akzeptieren wir künftig nur noch Zahlungen per SEPA Firmenmandat in der Hoffnung, dass wir so den Arbeitsaufwand für derartige Arbeiten reduzieren können und dadurch mehr Zeit für unseren eigentlichen Job haben. Nämlich die Betreuung Ihrer EDV auf höchstem Niveau.

Der Ball liegt bei Ihnen – Sie haben die Wahl

Sollten Sie als Kunden nicht mit unseren neuen Modalitäten einverstanden sein steht es Ihnen selbstverständlich frei, zu einem anderen Anbieter zu wechseln.

Wir werden Ihnen garantiert keine Steine in den Weg legen. Das ist nicht unsere Art. Ich verfechte die Ansicht, dass eine Kundenbeziehung nur dann Sinn macht, wenn beide Seiten fair miteinander umgehen und die Partnerschaft für alle ein Gewinn ist. Außerdem ist mir meine Lebenszeit zu schade, um zu streiten.

Alle Kundensysteme sind bei uns jederzeit belegbar umfassend dokumentiert. Im Falle eines Anbieterwechsels erstellen wir gerne innerhalb eines angemessen kurzen Zeitraums Ihre ausführliche druckfähige Übergabedokumentation inklusive aller vorhandenen Richtlinien und Passwortdatenbanken.

Nichtsdestotrotz freuen wir uns, auch weiterhin viele unserer Stammkunden – zu unseren neuen Konditionen – überdurchschnittlich kompetent und zuverlässig betreuen zu dürfen.

Persönlicher Kommentar

Natürlich wirken diese Schritte hier und da etwas rabiat. Glauben Sie mir, wie wir die Preiserhöhung so umsetzen können, dass diese für viele Jahre Bestand haben kann und für alle fair ist, daran haben meine Kollegen und ich lange gearbeitet. Tatsächlich bereits seit fast zwei Jahren, nämlich seit dem Zeitpunkt als ich selbst im Krankenhaus lag und viel Zeit hatte, darüber nachzudenken.

Aufgrund des engen Vertrauensverhältnisses, das ich mit meinen Kunden pflege, wissen viele von Ihnen um den persönlichen Umstand meiner eingetretenen leider nicht heilbaren neurologischen Erkrankung. Meine ganz persönliche Leistungsfähigkeit, vor allem was physische Arbeiten angeht, hat in den zwei Jahren seit der Diagnose extrem nachgelassen. Nicht zuletzt bedingt durch den Rollstuhl, in dem ich mittlerweile sitze, kann ich schon heute nur noch Kunden persönlich besuchen, die ein barrierefreies Büro haben.

Sie alle wollen aber selbstverständlich auch noch viele Jahre professionell betreut werden. Auch dann, wenn ich vielleicht nicht mehr so viel persönlich bzw. selbständig machen kann.

Umso wichtiger ist es deshalb für mich, meine Firma jetzt auf solidere Beine zu stellen als es mein eigener Körper mit mir macht. Es muss gewährleistet sein, dass das, was wir tun, auch mit einem Ersatz für mich wirtschaftlich tragbar ist und unsere Arbeitsleistungen nicht auf (unbezahltem) persönlichem Überengagement unserer Mitarbeiter beruhen.

Genau dafür haben wir nun den Grundstein gelegt und ich hoffe, dass wir damit möglichst wenig Kunden verlieren werden. Ich freue mich wirklich darüber, wenn ich auch Sie weiterhin zu den treuen Kunden meines Unternehmens zählen darf.

Liebe Grüße
Patrick Ruppelt

Quellenverzeichnis