Bundesrechtsanwaltskammer ignoriert auch mit neuem Webauftritt Impressumspflicht und Datenschutzhinweise

Auch im zweiten Anlauf klappt es einfach nicht bei der BRAK

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Lesedauer: 2 Minuten

Erst gestern berichteten wir darüber, wie die Profis am Werk bei der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) die eigene Webseite komplett kaputt gemacht haben und es nicht einmal bemerkten1)https://www.itk-security.de/bundesrechtsanwaltskammer-verletzt-impressumspflicht-und-datenschutz/.

Gestern Abend wurde der Fehler korrigiert, indem man wohl einfach die Inhalte der alten Webseite zurück kopiert hat2)https://bea.brak.de/news/.

Vielleicht hätte die BRAK im Anschluss wenigstens die wichtigsten Dinge mal testen können. Im Quelltext finden sich nämlich sträfliche Anfängerfehler die unter anderem dazu führen, dass weder Impressum noch Datenschutzhinweise aufrufbar sind.

Vielleicht ist man aber auch aktuell mit anderen, wichtigeren Problemen beschäftigt. Denn wieder einmal ist das ganze beA System ausgefallen und die BRAK bestätigte bereits, dass man mit Hochdruck an der Analyse arbeite3)https://bea.brak.de/category/aktuelle-meldungen/

Ein kleines Video dazu sagt mehr als Tausend Worte.

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Video: Bundesrechtsanwaltskammer ignoriert Impressumspflicht und Datenschutzhinweise (beA, BRAK) vom 23.1.2020. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=kq1fyopyliQ4)https://www.youtube.com/watch?v=kq1fyopyliQ

Wie auch immer, es bestätigt wieder einmal mehr, dass leider nur all zu oft mit zweierlei Maß gemessen wird.

Wenn der kleine Einzelkämpfer oder auch ein kleines mittelständisches Unternehmen so etwas tun würde – eine Webseite ohne Impressum und ohne Datenschutzhinweise betreiben – dann würde es gleich teure Abmahnungen hageln und auch datenschutzrechtlich könnte ein Bußgeld drohen. Bei öffentlichen Institutionen passiert aber rein gar nichts, trotz Meldung an entsprechende Stellen.

Persönlicher Kommentar

Traurig finde ich dabei, dass die „Vorbildfunktion“, die eigentlich von Vater Staat ausgehen sollte, überhaupt nicht gegeben ist.

Gerade im öffentlichen Bereich findet man so viele Knackpunkte, bei denen Datenschutz und andere Rechtsvorschriften mit den Füßen getreten werden und generell nichts passiert. Entweder, weil staatliche Stellen ohnehin straffrei bleiben oder aber weil sich niemand traut, das zu verfolgen.

So, liebe Politiker, erntet man keinen Blumentopf und Verständnis in der breiten Masse der Bevölkerung sicherlich auch nicht.

patrick.ruppelt